22.10.2019 | 10:00-17:00 Uhr | | FutureCamp
Bei Supernova glauben wir, dass ein Erfahrungsbericht über die eigene HartzIV-Kindheit mehr junge Leser*innen anziehen und politisieren kann, als die detaillierte marxistische Analyse der gegenwärtigen politischen Lage. Bento, ze.tt, jetzt, vice: viele junge Online-Medien haben mit persönlichem Storytelling Erfolg und bezeichnen sich dabei teilweise sogar als feministisch und queer. Wir finden aber, dass die politische Dimension in diesen Medien oft ziemlich vernachlässigt wird. Die feministische Bewegung hat uns gelehrt: Die eigene Geschichte zu erzählen, kann hochpolitisch sein.
Hast du dich selbst mit Social-Media-Sucht diagnostiziert oder möchtest über deine Erfahrungen mit der neuen Menstruationsunterhose schreiben? Kannst du als Hetero-Mann erzählen, welchen Einfluss Pornos auf deine Sexualität hatten oder welche Vorbilder aus deiner Jugend du heute gar nicht mehr cool findest? Wolltest du dich schon immer mal über deine Erfahrungen mit Trans*phobie in der linken Szene auskotzen, darüber, dass du als Man of Color in bestimmte Clubs nicht reinkommst oder dass das Bafög unfair berechnet wird? Jede*r hat eine Geschichte zu erzählen! Egal, welche Privilegien du hast oder nicht hast – wir brauchen so viele Perspektiven wie möglich, um kritisch über Gesellschaft nachdenken zu können.In diesem Workshop zeigen wir dir, wie du persönliche Erfahrungen journalistisch aufschreibst, wie du aus akademischen Schachtelsätzen packende Einstiege machst und warum die Wahrheit immer konkret ist. Das alles lernst du durch ausprobieren, Tips und konstruktives Feedback.
Du kennst eine andere spannende Person, deren Geschichte du erzählen möchtest? Führe ein Interview mit ihr und bring das Material mit!
Dozent*innen: Lou Zucker, Jan Brock, Niklas Franzen
Kursdauer: 3 Tage (22., 23. und 24.10.2019
Preis: 60€