Awareness-Konzept

Awareness-Telefonnummer: (030) 2978 4538
Awareness-Mail: orga@linkemedienakademie.de

#Solidarität online/offline

wie wir unsere Räume sicherer gestalten möchten.

Die Linke Medienakademie e.V. versteht sich als Bildungsverein, der Medienkompetenz vermitteln möchte und darin (strukturellen) Machtverhältnissen und Diskriminierung emanzipatorisch entgegenwirken will. Darum gibt es für den digitalen Raum sowie in Präsenz ein Selbstverständnis, an dem wir uns orientieren und das wir hier mit euch teilen möchten.

Zum einen sehen wir dieses Selbstverständnis als Teil eines Prozesses, in dem wir uns als Team weiter bewegen und auseinandersetzen wollen. Zum Anderen möchten wir dadurch einen Impuls in die Community geben, sich selbst damit zu befassen und sich solidarisch aufeinander zu beziehen. Es ist eine Realität, dass es in unserer Welt zu Ausschlüssen, Hate Speech und Übergriffen kommt. Wir stellen uns entschieden gegen jede Form von Diskriminierung – sei sie sexistisch, rassistisch, antisemitisch, queerfeindlich, ableistisch oder anderer Art. Manche erfahren diese Realität mehr als andere. Deshalb: gemeint sind wir alle, indem wir unsere Freiheit mit der Freiheit anderer solidarisch in Beziehung setzen. Durch Verantwortungsübernahme1 und mit transformative justice – Konzepten möchten wir euch ermuntern, aufeinander zu achten und Handlungsräume mit uns und selbstorganisiert emanzipatorisch zu gestalten.

Was wir darunter verstehen und was ihr machen könnt, wenn ihr diskriminierendes Verhalten wahrnehmt oder erfahrt, könnt ihr hier nachlesen:

1. Ziele

2. Beispiele

3. Handlungswege

4. Konsequenzen

1. Unsere Ziele

– kreative Lern-, Debatten- und Vernetzungsräume schaffen, in denen ihr Spaß habt und gerne seid

– respektvolles, wertschätzendes Miteinander

– solidarisches Verhalten

– skillshare (Bewusster Umgang mit Verschiedenheit von Wissen und Vorerfahrungen)

– herrschaftskritischer, diskriminierungsfreier Umgang

– Teilhabe ermöglichen

– Kollaboration, Zusammenarbeit und Bündnisse stärken

2. Beispiele

Wir tolerieren keine Belästigung oder Diskriminierung von und durch Teilnehmer*innen, Mitarbeiter*innen und Dozent*innen der LiMA. Belästigendes Verhalten kann zur Folge haben, dass das Teilnahmerecht an den Veranstaltungen und interaktiven Formaten verwirkt wird. Wir erstatten das Geld zurück und werden das Gespräch suchen.

Als Belästigung werten wir:

  • Grenzverletzende Bemerkungen in Bezug auf Körper, äußere Erscheinung, rassistische Zuschreibungen und Kommentare, Geschlecht, Geschlechtsidentität, Begehren bzw. sexuelle Orientierung, geistige und seelische Verfassung, Alter, kulturelle oder ethnische Zugehörigkeit, Lebensweise oder Religion.
  • absichtliches Verwenden falscher Pronomen und Selbstbezeichnungen
  • das Verwenden antisemitischer Narrative / Bilder; Geschichtsrevision insbesondere Leugnung der Shoah
  • das Verwenden antimuslimischer Narrative / Bilder
  • derailing und trolling: Andauernde Unterbrechung einer Diskussion und wiederholtes Weglenken des Themas.
  • Unerwünschtes Aufrechterhalten von Kontakt, z.B. anchatten von Personen
  • Persönlichkeitsrechte / Rechte am eigenen Bild verletzen: Fotografieren oder Aufnehmen einer Person ohne deren Einverständnis, einschließlich des Protokollierens von Online-Aktivitäten zum Zweck der Belästigung.
  • Unerwünschte sexuelle Aufmerksamkeit (Komplimente, Anspielungen, Blicke, Gesten, Aussagen, sowohl online als auch in Person).
  • Sexuelle/ intime Handlungen ohne Konsens (aktives Einverständnis aller Beteiligten).
  • Präsentation pornografischen / gewaltbeinhaltenden Materials ohne Einverständnis
  • Vorsätzliche Einschüchterung, Androhung von Gewalt, Anstiftung zur Gewalt gegen eine Person.
  • Der LiMA ist die Sicherheit und die Stimme marginalisierter (gesellschaftlich benachteiligter) Personen wichtiger als der Komfort privilegierter Personen. Darum behalten wir uns das Recht vor, nicht zu reagieren auf:
    • Beschwerden wg. „umgekehrter“ Diskriminierung, wie z.B. „umgekehrter Rassismus gegen weiße“, „umgekehrter Sexismus gegen (cis-) Männer”
    • Beschwerden seitens privilegierter Personen zu dem Einhalten kommunizierte Grenzen
    • Beschwerden über Kommunikation in einem unpassend erscheinenden, als “hysterisch” oder “emotional” bewertetem Tonfall.
    • Beschwerden über die Kritik an Rassismus, Sexismus, Cis-Sexismus oder anderen Formen der Diskriminierung oder Beschwerden über Kritik an anderen, unterdrückenden Verhaltensweisen oder Ansichten (“man wird ja wohl sagen dürfen…!”).

3. Handlungswege

Falls du bei einer LiMA-Veranstaltung belästigt wirst oder Belästigung, Diskriminierung o.ä. bemerkst, dann gibt es verschiedene Wege, zu handeln.

1. Kollektive Verantwortungsübernahme:
Wenn es sich für dich richtig anfühlt, dann kannst du die Situation im Seminar direkt ansprechen. Lasst uns Menschen supporten, wenn sie diskriminierendes Verhalten sichtbar machen.

2. Online: Du wendest dich an uns per Mail: orga@linkemedienakademie.de
:
Eine von zwei LiMA-Personen, die dieses Arbeitspapier mitverfasst hat und politisch teilt, wird dein Anliegen online per Mail entgegennehmen. Falls dein Anliegen sehr akut ist, empfehlen wir dir aber, uns anzurufen, siehe 3. Zur Transparenz: Eine Ansprechperson ist cis-weiblich, PoC und hat einen Migrationshintergrund, die andere ist cis-männlich und weiß. Wir sind uns bewusst, dass auch diese Besetzung nicht alle Perspektiven abbildet und kritikwürdig sein kann.

3. Präsenz: Du rufst uns an unter der Awareness-Telefonnummer: (030) 2978 4538
Am Awareness-Telefon sitzt eine von zwei LiMA – Personen, die dieses Arbeitspapier mitverfasst hat und politisch teilt. Zur Transparenz: Eine Ansprechperson ist cis-weiblich, PoC und hat einen Migrationshintergrund, die andere ist cis-männlich und weiß. Wir sind uns bewusst, dass auch diese Besetzung nicht alle Perspektiven abbildet und kritikwürdig sein kann.

Wir sehen, dass wir ebenfalls Machtverhältnisse re_produzieren und versuchen deshalb, uns damit auseinanderzusetzen. Wir teilen den Wunsch, Diskriminierung zu vermeiden, Lösungen zu suchen, die parteilich sind mit den Bedürfnissen der Betroffenen und sicherere Räume zu schaffen.
Wir respektieren den Wunsch nach Vertraulichkeit, um Betroffene zu schützen. Wir werden Betroffene von Belästigung nicht ohne ihr Einverständnis öffentlich benennen.

Wir sind während der Workshops und eine Stunde danach erreichbar.

Auch im Nachgang zur LiMA könnt ihr uns schreiben: orga@linkemedienakademie.de

4. Konsequenzen

Alle Personen, die gebeten werden, belästigendes Verhalten zu unterlassen, haben dieser Bitte umgehend Folge zu leisten.

Belästigendes Verhalten kann je nach Einordnung der Situation zur Folge haben, dass das Teilnahmerecht an einem Kurs und zukünftiger Kursteilnahme verwirkt wird. Außerdem werden wir das Gespräch suchen.

1https://www.transformativejustice.eu/de/was-sind-community-accountability-kollektive-verantwortungsuebernahme-transformative-justice-transformative-gerechtigkeit/