Pressearbeit für postmigrantische Jugendinitiativen

Im Workshop „Pressearbeit für postmigrantische Jugendinitiativen“ erfahrt Ihr, warum Pressearbeit auch für linke politische Arbeit wichtig ist. Wie sie im Kampf gegen herrschende Machtverhältnisse eingesetzt werden und in den öffentlichen Diskurs einwirken kann.

Selbstbestimmung vs. Fremdbestimmung

Selbstorganisierte postmigrantische Jugendinitiativen stehen mehrfach vor dem Problem der Fremdbestimmung. Es wird über und für sie gesprochen. Selten wird mit ihnen gesprochen, und so findet keine Sensibilisierung gegenüber ihren politischen und sozialen Beweggründen statt. Noch weniger kommen die Initiativen in der breiten Öffentlichkeit selbst zu Wort. Dagegen können wir mit einer starken Pressearbeit vorgehen.

Warum machen wir Pressearbeit?

Pressearbeit verhilft Aktivist:innen und Initiativen dazu, ihrer politischen Arbeit Gehör zu verschaffen. Oft bleibt sie unsichtbar für die breite Öffentlichkeit. Oder es wird einseitig über linke Aktionen berichtet. Für postmigrantische Initiativen, die Mehrfach-Diskriminierungen ausgesetzt sind, ist das Schreiben ihrer eigenen Narrative von großer Bedeutung. Es ist wichtig, dass sie ihre Wahrheiten in den medialen und gesellschaftlichen Diskurs einbringen. Politische und gesellschaftliche Bewegungen bringen Veränderung, wenn sie Unterstützung durch die Öffentlichkeit erfahren.

Was sind unsere Ziele?

Im Workshop erarbeiten wir, welche Ziele Ihr mit Eurer Pressearbeit verfolgt. Möchtet Ihr auf eine Veranstaltung, Aktion oder Kampagne aufmerksam machen? Wollt Ihr Stellung nehmen zu repressiven Strukturen und menschenverachtenden Geschehnissen? Wollt Ihr Eure sozialen und gesellschaftlichen Themen in den medialen und politischen Diskurs einbringen? Es lohnt sich, für jedes Ziel das geeignete Konzept vorzubereiten.

Was brauchen wir für eine gute Pressearbeit?

Im Workshop besprechen wir, welche Strukturen und Workflows Ihr benötigt, um eine gute Pressearbeit zu machen. Dabei gehen wir auf die Themen Presse-AG und Presse-Sprecher:innen ein. Sowie auf eine hierarchiearme Verteilung der Zuständigkeiten. Weiterhin definieren wir die Akteur:innen, mit denen Ihr in Kontakt kommen werdet. Von der Presse, über Multiplikator:innen, hin zur Politik und Verwaltung. Dabei sprechen wir auch über Kontaktpflege, Vertrauensaufbau und die Gewinnung von Allies.

Natürlich gehen wir auch auf die Tools ein, mit denen Ihr Eure Pressearbeit durchführen könnt. Von der Pressemitteilung, über Stellungnahmen, Interviews, Newslettern hin zur Sichtbarkeit auf Eurer Webseite und den Social-Media-Kanälen. Wir gehen zudem darauf ein, wie die Akteur:innen adressiert werden, damit sie Eure Aussagen verstehen und in die Öffentlichkeit tragen können.

Außerdem schauen wir uns das Thema Krisenmanagement an. Denn auf falsche Meldungen oder inkorrekt veröffentlichte Zitate, solltet Ihr vorbereitet sein und reagieren können.

Über die Referentin:

Meltem Arsu ist Redakteurin im Projekt Handbook Germany der Neuen deutschen Medienmacher*innen (NdM). Der Verein ist ein Netzwerk von und für Journalist:innen of Color und ohne Rassismuserfahrung. Die NdM setzen sich für Diversität in den Redaktionen deutscher Medien und für diskriminierungskritische Berichterstattung ein.