Empowerment für Journalist*innen of Color: Ein Raum für Reflexion, Community Building und Handlungsstrategien.

Donnerstag 25 März 11:00 bis 17:00


+++ ausschließlich für People of Color ++

Sei es Halle, Hanau oder die weltweiten Black Lives Matter-Proteste: Die jüngste Zeit war geprägt von aufreibenden Ereignissen für unsere diverse Gesellschaft. Die Expertise von Journalist*innen of Color in Deutschland war selten so gefordert wie in diesen Zeiten – und doch stellt diese Rolle eine Gratwanderung dar.

Insbesondere das mediale Interesse zum Thema Rassismus im Zuge der BLM-Proteste im Sommer 2020 schürte in uns Verwirrung, Hoffnung und dann wieder Frustration. Denn trotz des gewachsenen Interesses kam die Rassismusdebatte in Deutschland nicht weiter. Nach dem Sturm ging’s „back to business as usual“.

Immer wieder ist es ein Spagat, den viele Journalist*innen of Color dabei meistern müssen, wenn das Thema Rassismus in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit rückt. Stets werden wir dazu aufgefordert, unsere Erfahrungen mit Rassismus stellvertretend für alle Menschen of Color auszupacken und zur Schau zu stellen.

In Ausnahmefällen laden Redaktionen Menschen of Color anderer Metiers zum Interview oder in Polit-Talkshows ein. Doch diese Formate arten dann zu einem regelrechten „Betroffenheitsporno“ aus. Sie sollen schön von ihren Erfahrungen mit Rassismus erzählen, damit sie im nächsten Zug mit Sätzen wie diesen widerlegt werden: „Also diese Erfahrung mit Polizisten mache ich ja nicht.“

Im beliebtesten Szenario werden schlichtweg keine B*IPoC-Gäste eingeladen und weiße Menschen unter sich diskutieren darüber, wie sinnlos sie die Abschaffung der Z-sauce oder des N-Wortes finden. Unsere Forderungen, mehr Menschen of Color zu Wort kommen zu lassen, beginnen dann vom Neuen – und der (Teufels)Kreis schließt sich.

Was können wir tun, um Redaktionen endlich vom Betroffenheitsjournalismus abzubringen? Wie kommunizieren wir unsere Forderungen adäquater? Wie gehen wir als Journalist*innen of Color mit unserer Doppelrolle um? Und wer ist überhaupt dieses „Wir“ – was sind die Grenzen des „Wir“? Der Workshop eröffnet einen Raum zum Austausch im safe(r) space. Es werden gemeinsam Handlungsstrategien gebildet und reflektiert.

Der Workshop richtet sich ausschließlich an Journalist*innen of Color /B*IPoC, die im Journalismus bzw. mit Medien arbeiten. Er ist als Austauschraum und safe(r) space konzipiert. Interessierte bitten wir bei der Anmeldung mitzuteilen, wie sie sich selbst positionieren (Schwarz, Person of Color, mit Fluchterfahrung etc.) und warum sie am Workshop teilnehmen möchten (optional). Deine Antworten gehen ausschließlich an die Dozentin Thuy-An Nguyen und werden nicht vom Team der LiMA oder von Dritten gelesen. Weiter unten findest du das Anmelde-formular. Wir bitten dich, unbedingt beide Formulare auszufüllen. Vielen Dank!

Dozent*in: Thuy-An Nguyen