Sensibel berichten über geschlechtsspezifische Gewalt

Sonntag 16 April 11:00 bis 15:00


Onlineworkshop

Dass „Familiendrama“ kein adäquates Wort ist, um einen Frauenmord zu beschreiben, hat inzwischen selbst die dpa gecheckt. Trotzdem stecken Berichte über häusliche und sexualisierte Gewalt noch immer voller Stereotype und verharmlosender Formulierungen. Die Bilder dazu ähneln sich: Frau mit verlaufenem Make-Up, zusammengekauerte Frau am Boden, einsame Frau am Fenster. In ihrer ständigen Wiederholung stellen sie gewaltbetroffene Frauen als schwach und hilflos dar. Erkennbar queere Menschen sieht man nur selten auf solchen Bildern, obwohl gerade Transpersonen häufig von Gewalt betroffen sind. Hier können sich nicht nur Zeitungsredaktionen, sondern zum Teil auch Hilfsorganisationen und Verbände noch weiterentwickeln.

Du arbeitest in einer Redaktion oder in der Öffentlichkeitsarbeit oder hast es vor? Du hast etwas mit Texten oder Bildern zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt zu tun? Dann lass uns gemeinsam diskutieren, wie die stereotypen, sexistischen Darstellungen dieses Themas in der Öffentlichkeit verändern können. Anhand von Beispielen aus dem echten Leben werden wir Texte und Bilder bewerten und konkrete Alternativen erarbeiten. Ich bringe keine perfekten Lösungen mit – aber einen Leitfaden zur Einhaltung des Pressekodex und Erfahrung aus dem Medienmonitoring zu geschlechtsspezifischer Gewalt. Und du dein kritisches Urteilsvermögen und deine Diskussionsfreude.

Teilnahmevoraussetzungen
Am nützlichsten ist dieser Workshop wahrscheinlich für dich, wenn du im Journalismus oder in der Öffentlichkeitsarbeit tätig bist oder das vorhast und dabei mit dem Thema geschlechtsspezifische Gewalt zu tun hast. Dazu zählt natürlich auch aktivistische Öffentlichkeitsarbeit zu diesem Thema.

Lernziele

  • Sexistische und rassistische Stereotype in Texten und Bildern zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt erkennen und bewerten können
  • Texte auf sensiblere, respektvollere Weise schreiben oder umformulieren können
  • Eigene Ideen und eine eigene Haltung zur Bebilderung des Themas entwickeln

Dozent*in
Lou Zucker




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